In meinem Studium geht es um die Konzeption und Gestaltung von e-Learning Systemen. Die aktuelle Situation mit Virus & Co. gibt die Möglichkeit, die User Sicht an unterschiedlichen Lerninstituten zu erleben.

Wo stehen Lehrkräfte und ich selbst in meinem Wissen um e-Learning & Co.? Wie sieht die IT-Infrasturktur aus um derartige Massen an gleichzeitigen Usern den Zugriff auf diese Plattformen zu gewähren? Wie professionell sind Lehrkräfte ? Wie „Online-fit“ bin ich ? Do – it, watch and learn ist angesagt.

Do – it, watch and learn

Meine erste Online Session hatte ich gestern 8 Uhr. Mein Spanischkurs vom Sprachlernzentrum der WU.

Zwei Tag vorher wurde ich schon per e-mail darüber informiert, dass ich rechtzeitig vor Kursbeginn einen Link für einen Meeting Room auf einer Lernplattform erhalte. Fein, ich freu mich und lade mir die vorgeschriebene App Zoom aufs Tablett. Da ich noch etwas Zeit in der Früh habe, probiere ich es über die Desktop Version.

Komfortabel online lernen

• Mit dem Laptop kann ich Lerntexte und Buchauszüge besser am Bildschirm sehen.
• Die anderen Teilnehmer sind mit Video auch dabei, damit ist ein größerer Schirm als am kleinen iPad vorteilhaft. Im Sprachenlernen geht es um Kommunikation. Gerade für mich als haptischer (motorischer) Lerntyp, d.h. es müssen alle Sinne in den Lernprozess involviert sein) ist es wichtig auch das Gesicht und die Gesten meines Gegenübers zu sehen, den Text visuell vor meinen Augen zu haben, alles Gesagte auch zu hören, und auch mitschreiben zu können.

Die „Zutaten“ zu 100 Minuten Spanisch A2-1 Online

• Neun Studenten munter zu Hause vor dem Laptop sitzend
• eine strahlende Lehrkraft in einem Seminarraum des Sprachlerncenters der WU
• ein Support (seitens der Organisation) – ist ja die allererste Stunde, die so gestaltet wird

(Fast) alles wie gewohnt

Anfängliche fünf Minuten Unsicherheit, ob auch tatsächlich alles wie gewünscht funktioniert, dann gibt einen professionell abgehaltene Spanischkurs mit all den Dingen, die wir in den letzten Monaten in den Präsenzeinheiten in der Klasse ebenso hatten:

• Konversation in der Gruppe
• eigene virtuelle Räume für Gruppenarbeiten (zu zweit oder zu viert), die für die von der Lehrkraft gewünschte Zeit aktiviert werden und in der die Studenten zugeordnet werden
• die Tafel, damit Wichtiges auch niedergeschrieben werden kann, ist virtuell.

Meine Lernerfahrung

• Die Applikation /Software muss passend zu den Bedürfnissen gewählt werden.
• Keine Unsicherheit in der Technik bei der Lehrkraft gibt Sicherheit auf der Seite des Studenten..
• Sie führt und steuert souverän und entspannt den Online Unterricht. Wichtiger Faktor für mich im Erlernen der Sprache. Ich muss mich wohlfühlen.
• Jeder kommt wie in den Präsenzeinheiten zum Sprechen dran und die Interaktion ist gegeben. Man kann unterbrechen und fragen.
• Die Lehrkraft schreibt sich Beobachtung zu Sprachkorrekturen auf und fasst sie nach Beendigung der Gruppenkonversation auf der virtuellen Tafel zusammen.
• Positiv -> ich kann mir Screenshots sofort am Laptop machen, auch wenn ich die Dokumente im Anschluss an die Veranstaltung noch per e-mail bekomme.
• Im Präsenzunterricht wird viel mehr auf der Tafel parallel zum Dialog notiert und geschrieben. Da fällt manchmal das Mitdenken schwer. Man will ja nichts vergessen niederzuschreiben, aber das von ihr Gesagte auch mitbekommen. Kann als Vor-bzw. Nachteil gesehen werden. Ich habe die aufeinanderfolgenden Handlungen im Online Unterricht als gut empfunden.

Mir gefällt es Online Sprachen zu lernen. Bin neugierig auf den heutigen Nachmittag und Abend. Sechs Stunden Online Unterricht – Wissensmanagement. Dazu im nächsten Beitrag.

Meine Gedanken danach sind: „Sehr spannend, die User-Sicht zeigt mir Dinge, die für die Gestaltung von e-Learning wichtig sind UND: Die momentane Situation mit Einschränkungen im schulischen und universitärem Bereich sind eine Bestätigung für die Wahl meines Studiums“.

Titelbild Quelle: eigene – 12/2013 mein warm eingepackter Laptop, das WLAN funktionierte nicht im Zimmer